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JobTRADE – Assistenzsystem zum unternehmensübergreifenden Handel von Produktionskapazitäten

JobTRADE – Assistenzsystem zum unternehmensübergreifenden Handel von Produktionskapazitäten

© Fauser AG
Elemente des Assistenzsystems zum Kapazitätshandel
Leitung:  Simon Settnik
E-Mail:  settnik@ifw.uni-hannover.de
Team:  Fauser AG
Jahr:  2019
Datum:  14-02-20
Förderung:  NBank
Laufzeit:  08/2019-08/2021

Die Zulieferbrache, welche durch einen hohen Anteil an Lohnfertigern geprägt ist, sieht sich einem hohen Kostendruck ausgesetzt. Um eine hohe Ressourcenauslastung und Liefertreue zu erzielen, sollen Handelsplattformen helfen neue Aufträge zu akquirieren sowie geeignete Unternehmen für die Auslagerung einzelner Fertigungsschritte bei Ressourcenengpässen zu finden.

Ein Vergleich am Markt verfügbarer Plattformdienste offenbart jedoch erhebliche Defizite. Diese liegen zum einen in fehlenden Standards, z. B. bei der Auftragsanlage, sodass nur unzureichende Informationen für die Angebotskalkulation vorliegen. Notwendige Schritte zur Bearbeitung eines Bauteils sowie der erforderliche zeitliche Aufwand sind nur schwer kalkulierbar. Zum anderen sind die Plattformen zu bereits eingesetzten Planungssystemen für die Auftragsverwaltung (Enterprise Ressource Planning, kurz ERP) und die Fertigungsplanung (Manufacturing Execution System, kurz MES) isoliert. Folglich sind die Prüfung einer Anfrage und Abgabe eines Angebots weiterhin mit einem hohen manuellen Aufwand verbunden, sodass Angebote gar nicht oder sehr spät abgegeben werden. So benötigt der Vertrieb z. B. Informationen aus der Produktion, um die Verfügbarkeit der notwendigen Ressourcen, wie Maschinen, Werkezuge, Mitarbeiter zu prüfen und eine Aussage über einen möglichen Liefertermin treffen zu können.

Im Projekt soll daher ein Assistenzsystem zum unternehmensübergreifenden Handel von Produktionskapazitäten für die Lohnfertigung entwickelt und erprobt werden. In Abgrenzung zu bestehenden Lösungen sollen dabei Informationen aus der Produktionsplanung für die teilautomatisierte Angebotskalkulation berücksichtigt werden. Hierfür soll das vom IFW und der Fauser AG grundlegend entwickelte Verfahren zur dynamischen Kapazitätsplanung und –steuerung („KaPro“) auf den unternehmensübergreifenden Kapazitätshandel adaptiert und im Hinblick auf eine möglichst breite Anwendbarkeit erweitert werden. Außerdem soll erstmals eine Handelsplattform entwickelt werden, die durch eine Verknüpfung zu den internen Planungs- und Verwaltungssystemen eine automatische Prüfung der Machbarkeit und Kalkulation eines Angebotspreises ermöglicht. Gesamtziel des Projekts ist es, das Assistenzsystem zur Marktreife zu entwickeln.