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Resilienz und Effizienz vereint: Optimierung der Fertigung bei der Polybit Baumetall GmbH

Resilienz und Effizienz vereint: Optimierung der Fertigung bei der Polybit Baumetall GmbH

Wertstromanalyse in Kombination mit Materialflusssimulation unterstützt Investitionsplanung

Das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) hat gemeinsam mit der Polybit Baumetall GmbH ein Projekt zur Resilienz- und Outputoptimierung in der Fertigung von Dachprofilen erfolgreich umgesetzt. Durch simulationsgestützte Materialflussanalysen wurden Produktionsabläufe verbessert und eine resilienzorientierte Investitionsplanung entwickelt. Zudem konnten Schritte zur Teilautomatisierung von Schweißprozessen und Erhöhung der Transparenz in der Fertigungsplanung eingeleitet werden. Die Optimierungen steigern die Effizienz und stärken die Widerstandsfähigkeit der Fertigung gegenüber Störungen.

Ziel des mit der Polybit Baumetall GmbH war, die Produktionsleistung durch simulationsgestützte Methoden zu steigern und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der Produktionssysteme gegenüber äußeren Einflüssen zu erhöhen.

Im Mittelpunkt des Projekts stand zunächst die Analyse der bestehenden Prozesse. Mithilfe von Workshops und Interviews wurden die Abläufe detailliert erfasst und eine umfassende Wertstromanalyse durchgeführt. Diese Analyse ermöglichte es, Optimierungspotenziale zu identifizieren und einen zukunftsorientierten Soll-Wertstrom zu entwickeln. Der Fokus lag dabei nicht nur auf einer Effizienzsteigerung, sondern auch auf der Anpassungsfähigkeit der Fertigung an mögliche Störungen wie Personalausfälle oder Maschinenstillstände. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts war der Einsatz von simulationsgestützten Materialflussanalysen. Dabei wurden verschiedene Layoutvarianten modelliert, wobei realitätsnahe Störszenarien berücksichtigt wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass durch die Optimierung des Layouts und gezielte Investitionen die Produktionsleistung signifikant gesteigert werden könnte. Zusätzlich wurde durch die simulationsgestützte Planung die Grundlage für belastbare Investitionsentscheidungen geschaffen.

Die Investitionsplanung selbst erfolgte in enger Abstimmung mit Polybit und basierte auf den zu Beginn des Projekts definierten Anforderungen. Ein zentraler Schritt war der Besuch der Fachmesse EuroBLECH, bei dem potenzielle Maschinenlösungen geprüft wurden. In Gesprächen mit Herstellern wurden technische Spezifikationen abgestimmt, Investitionskosten abgeschätzt, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage in Forme einer Nutzwertanalyse zu erarbeiten. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es, Maschinen zu identifizieren, die sowohl die Effizienz der Produktion steigern als auch die langfristige Resilienz des Systems sichern. Parallel wurden Maßnahmen zur Prozessunterstützung eingeführt. Ein Kanban-System sorgt nun für mehr Transparenz und schnellere Reaktionsfähigkeit in der Produktion. Darüber hinaus wurde der Einsatz kollaborativer Roboter (Cobots) geprüft, die nicht nur die Automatisierung vorantreiben, sondern auch die Flexibilität der Produktion erhöhen.

Dieses Projekt zeigt exemplarisch, wie simulationsgestützte Methoden und eine technologieorientierte Planung dazu beitragen können, Produktionsprozesse effizienter und widerstandsfähiger zu gestalten. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten eine wertvolle Grundlage für die zukünftige Weiterentwicklung der Fertigung bei Polybit und unterstreichen die Potenziale einer Zusammenarbeit zwischen KMU und Forschung. Das Projekt wurde durch einen Innovationsgutschein der NBank gefördert.

 

Kontakt:

Für weitere Informationen steht Ihnen Alexander Böttcher, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 18252 oder per E-Mail (boettcher@ifw.uni-hannover.de) gern zur Verfügung.