EXIST-Vorhaben „ToolingSim“ erfolgreich bewilligt

© Arne Mücke
Die Vorteile der Simulation: Produktivität erhöhen, Entwicklungszeiten verkürzen und Kosten einsparen.

Leistungsfähige Zerspanwerkzeuge und -prozesse innerhalb kürzester Zeit erschließen: Das verspricht die neue Simulationssoftware, die das EXIST-Gründungsteam mit Karolin Fricke sowie den ehemaligen Mitarbeitern des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) Arne Mücke und Oliver Pape entwickeln will. Für ihr Vorhaben erhält das Team ein EXIST-Gründerstipendium in Höhe von 142.400 Euro als Anschubfinanzierung.

Bei der Entwicklung von Zerspanwerkzeugen, wie beispielsweise von speziell angepassten Fräswerkzeugen, sind häufig mehrere physische Prototypen der Werkzeuge erforderlich, um schließlich einen leistungsfähigen Produktionsprozess erhalten zu können. Der Entwicklungsprozess ist dabei zeit- und kostenintensiv, das bestmögliche Werkzeug oftmals nicht ermittelbar.

Um den Entwicklungsprozess wesentlich zu beschleunigen und bessere Werkzeuge konstruieren zu können, entwickeln die Gründenden eine Simulationssoftware, die eine virtuelle Auslegung von Zerspanwerkzeugen und -prozessen erlaubt. „Mit unserem Produkt wird es möglich sein, beispielsweise hochkomplizierte Fräswerkzeuggeometrien vollständig zu analysieren und das in wenigen Minuten“, beschreibt Oliver Pape die Vorteile des Simulationsansatzes.

Zielgrößen der Berechnungen sind beispielsweise Prozesskräfte und Momente oder auch die sogenannten Eingriffsbedingungen wie Spanungsdicke und -breite während des Zerspanvorgangs. Dadurch können nicht nur Zerspanwerkzeuge, sondern auch die Zerspanprozesse selbst gezielt optimiert werden. Durch das virtuelle Vorgehen können zudem wesentlich mehr Varianten betrachtet werden. Pape: „Mit unserer Software können wir leistungsfähigere Werkzeuggeometrien und Prozesse ermitteln.“ Neben Werkzeugherstellern profitieren daher auch Anwender von einer gezielten Optimierung ihrer Produktionsprozesse mit Hilfe der Software.

Während ihrer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiter am IFW setzten die Gründer Pape und Mücke die zugrundeliegenden wissenschaftlichen Methoden zur virtuellen Prozess- und Werkzeugauslegung in zahlreichen Projekten gewinnbringend ein. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Methoden nun in der Industrie erfolgreich zu etablieren, ist unser Anliegen“, beschreibt Arne Mücke die Motivation des Gründungsvorhabens. Der Markteintritt für die Software ist noch für 2021 geplant.

Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und wird durch den europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Das EXIST-Gründerstipendium unterstützt Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die ihre Gründungsidee realisieren und in einen Businessplan umsetzen möchten.

Kontakt:

 

Für Rückfragen steht Herr Dr.-Ing. Arne Mücke (muecke@tetralytix.de) vom Gründerteam ToolingSim gerne zur Verfügung.