IFW-Mitarbeiter Dr.-Ing. Mirko Theuer nahm die Ehrung während der jährlich stattfindenden internationalen Pressekonferenz der Fritz Studer AG, die pandemiebedingt digital durchgeführt wurde, entgegen. Mit dem Thema «Kontinuierliches Wälzschleifen von Zerspanwerkzeugen» hat er die gesamte Jury überzeugt.
„Es fühlt sich großartig an, den Fritz Studer Award entgegen nehmen zu dürfen! Ich habe mir immer gewünscht, dass meine Dissertation einen innovativen Beitrag zur Fertigungstechnik leistet. Daher ist diese Auszeichnung für mich eine besondere Ehre.“, sagt Preisträger Theuer bei der Übergabe des Fritz Studer Awards und des Schecks in Höhe von 10.000 CHF.
Seine Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines neuartigen Werkzeugschleifverfahrens für die Herstellung von Zerspanwerkzeugen wie z. B. Bohrern, Fräsern oder Sägeblättern. Wissenschaftler Theuer hat u. a. theoretische und praktische Erkenntnisse auf dem Gebiet des kontinuierlichen Wälzschleifens von Zahnrädern auf die Bedingungen einer 5-Achs-Werkzeugschleifmaschine, auf der üblicherweise solche Zerspanwerkzeuge bearbeitet werden, übertragen. Dafür hat er ein mathematisches Modell entwickelt, welches der Auslegung der Schneckengeometrie (Schleifscheibe) für die geforderten Zerspanwerkzeuggeometrien dient. Die praktischen Versuche zum kontinuierlichen Wälzschleifen zeigten, dass die Auslegung verschiedenster Werkzeuggeometrien möglich ist. Dabei können durch den neu entwickelten Wälzschleifprozess die Nuten und Umfangsschneiden eines Zerspanwerkzeugs simultan mit einer einzigen Schleifschnecke hergestellt werden, sodass nicht mehr mehrere Schleifwerkzeuge nacheinander genutzt werden müssen. Mit dem neuen Verfahren kann die Produktivität des gesamten Prozesses und gleichzeitig die Fertigungsqualität erhöht werden. Die bessere Fertigungsqualität zeigt sich auch vorteilhaft bei der anschliessenden Nutzung der geschliffenen Fräswerkzeuge. Im Vergleich zu herkömmlichen Referenzfräsern konnte eine 15 Prozent höhere Standzeit erzielt werden. Zahlreiche weitere Vorteile des neuen Verfahrens hat Herr Theuer in seiner Dissertation ausführlich dargestellt. Das Verfahren wurde inzwischen als Patent angemeldet.