Aufgrund einer zunehmend alternden Bevölkerung im Rahmen des demographischen Wandels steigt der Einsatzbedarf von Medizinprodukten. Der Fertigungsprozess von Medizinprodukten ist von Kleinserien bis zur Individualfertigung geprägt. Ein effizienter Fertigungsprozess und die Vermeidung von Ausschuss ist daher für eine wirtschaftliche Fertigung unabdingbar. Eine besondere Herausforderung stellen enge Toleranzanforderungen im Bereich der Medizintechnik dar. Derzeit werden die Fertigungstoleranzen erst durch manuelle Eingriffe sichergestellt.
Im Rahmen seiner Arbeit hat Herr Kaiser daher eine teilautonome Fertigungszelle für die Medizintechnik entwickelt. Mit der von Herrn Kaiser entwickelten Fertigungszelle wird der Prozess überwacht, indem Messdaten eines sensitiven, sensorischen Spannsystems genutzt werden. Integrierte taktile und optische Messtechnik ermöglichen zusätzlich eine Qualitätskontrolle unmittelbar nach der Fertigung. Die Messdaten werden zur Kompensation auftretender Fertigungsabweichungen genutzt, sodass die Toleranzanforderungen bereits nach einer einmaligen Kompensation eingehalten werden. Zudem kann die etablierte Qualitätsregelung im Serienprozess auf die Auswirkungen von Werkzeugverschleiß reagieren. Die Toleranzanforderungen werden auch bei ausgeprägtem Werkzeugverschleiß weitestgehend konstant eingehalten.
Während seiner Institutszeit arbeitete Herr Kaiser erfolgreich in vielfältigen Forschungsvorhaben, wobei insbesondere das Projekt Teilautonome Fertigungszelle für orthopädische Implantate hervorzuheben ist, das seine Promotion ermöglichte. Daneben brachte sich Herr Kaiser vor allem mit der langjährigen Leitung der Abteilung „Maschinentechnologien“ ein. Sein umfangreiches Wissen im Bereich der Automatisierung und Sensorisierung konnte Herr Kaiser zudem in diversen weiteren Projekten mit nationalen und internationalen Partnern unter Beweis stellen. Das IFW dankt Herrn Kaiser für seine Arbeit, gratuliert ihm zur erfolgreichen Promotion und wünscht ihm für die persönliche und berufliche Zukunft weiterhin alles Gute.