Konstrukteur 2020

E-Mail:  dengler@ifw.uni-hannover.de
Jahr:  2012
Ist abgeschlossen:  ja

Produkte und Prozesse im Maschinen-, Fahrzeug-, Geräte und Anlagenbau ändern sich stetig. Neue Werkstoffe, Komponenten, Funktionsträger, Systeme und computergestützte Entwurfs- und Berechnungstechnologien bieten immer wieder neue Möglichkeiten der Produktgestaltung und -auslegung. Neue Fertigungs- und Montageprozesse mit digitaler Steuerung und Regelung, neue Fertigungsverfahren und Automatisierungsmöglichkeiten können und müssen genutzt werden. Diese Entwicklungen stellen Ingenieure vor immer wieder neue Herausforderungen und Aufgaben.
Betroffen davon sind vor allem jene, die Entwickler, Treiber und Gestalter im Entstehungsprozess neuer mechanischer und mechatronischer Produkte sind: Konstrukteure.
 
Die Ausbildung von Konstrukteuren steht damit vor besonderen Herausforderungen: Sie muss dem Wandel an Tätigkeitsfeldern und Anforderungen mit angepassten Ausbildungskonzepten begegnen. Dabei will sie attraktiv sein für Studierende und Arbeitgeber. Denn die Absolventen von Ingenieurstudiengängen streben häufig in Bereiche wie Vertrieb, Fertigung, Montage, Betriebsorganisation,
Logistik oder technische Geschäftsführung. Zu wenige Ingenieure verstehen sich als Konstrukteur und suchen eine entsprechende Position in der Industrie. Unternehmensbefragungen weisen jedoch – aktuell wie auch perspektivisch – auf einen großen Einstellungsbedarf im Bereich Konstruktion hin. Bereits heute bestehen Probleme bei der Besetzung von Stellen im Bereich Entwicklung und Konstruktion – Signale für einen Fachkräfteengpass.
 
Übergeordnetes Ziel des Projekts waren Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Berufsimages und für eine zeitgemäße und zukunftsweisende Hochschulausbildung sowie Weiterbildung von Konstrukteuren, die den Erwartungen der Industrie Rechnung trägt. Mit Blick auf dieses Ziel wurde folgendes Vorgehen gewählt: Zunächst wurde der Status quo der Konstruktionsausbildung ermittelt. Die Daten lieferten unter anderem eine inhaltsanalytische Untersuchung von Studienordnungen, Befragungen von Fakultäten und Interviews mit den wichtigsten Stakeholdern (Studiengangverantwortliche, Studierende, Absolventen, Industrievertreter sowie Verbandsmitglieder). Dem wurden die Erwartungen der Industrie an moderne Konstrukteure gegenübergestellt. Anhand der empirischen Ergebnisse und des eigenen Fach- und Erfahrungswissens erarbeiteten Experten in zwei Workshops konkrete Problemfelder der Aus- und Weiterbildung von Konstrukteuren und des Konstrukteurberufs, deren Ursachen sowie Lösungsansätze. Diese nutzte die Projektgruppe anschließend zur Ableitung von Handlungsempfehlungen.